City-Transformer Transkript Episode 34 – Lokalprojekte – Austausch zwischen den Welten mit Dr. Christine Prokop-Scheer

Transkript City-Transformer Episode 34

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Lokalprojekte – Austausch zwischen den Welten mit Dr. Christine Prokop-Scheer

Michael Lobeck, Franz-Reinhard Habbel und Dr. Christine Prokop-Scheer

HABBEL 0:17

Ich begrüße alle Zuhörerinnen und Zuhörer zur zweiten Ausgabe des Podcasts City Transformer im Jahr 2024. Wir, das sind Franz Reinhard Habbel

Lobeck 0:27

Und Michael Lobeck

HABBEL 0:29

als Gast ist uns heute zugeschaltet Dr. Christiane Prokop-Scheer. Wir freuen uns, gleich mit ihr ins Gespräch zu kommen. Sie wird dann auch kurz vorgestellt. Zunächst haben wir aber die obligatorische Frage zu beantworten, Michael. Das machen wir auch schon seit dreißig Folgen. Was gibt es Neues zu erzählen?

Lobeck 0:50

Ich bin in der letzten Zeit seit unserer letzten Aufzeichnung – also vielleicht ist das ja ein bisschen meiner Wahrnehmung geschuldet – aber über ganz viele Hacking Dinge gestolpert. Also ich habe das Gefühl, im Moment nimmt es rapide zu, dass Verwaltungen, Krankenhäuser, was auch immer mit Ransomware zu tun haben. Und da bin ich doch ein bisschen noch mal quasi ja, geschockt will ich nicht sagen, aber mir wird noch mal deutlich, wie vulnerable das noch alles ist, was wir hier so nutzen und aufbauen.

Schön fand ich dann ich glaube, ich habe es heute in der Süddeutschen Zeitung gelesen, gleich was aber auch gestern, dass dem ich glaube dem FBI ein Schlag gegen eine Ransomware Gruppe gelungen ist und die jetzt auch irgendwas bei denen auf den Server gepackt haben, dass wenn die sich einloggen, sie dann das Schild sehen. Ja übrigens, ihre Files sind auch nicht mehr sicher, oder? So weiter. Das fand ich dann einen schönen Gegenzug. Aber dennoch habe ich das Gefühl, dass wir bei allen Dingen, die wir eben auch gerade in der öffentlichen Verwaltung machen, diesen Bereich noch mal glaube ich stark mit mehr Ressourcen ausstatten müssen oder vielleicht auch Dinge anders denken müssen. Und weiß ich nicht. Sicherheit zuerst. Also alle, die verantwortlich sind, werden sagen Das tun wir schon. Aber ich glaube, dass wir da noch mehr tun müssen.

HABBEL 2:16

Also das hängt auch mit meiner Einschätzung zusammen. Wenn ich gefragt werde, Was gibt es Neues? Wir hatten vor wenigen Tagen eine Veranstaltung in Magdeburg in Sachsen Anhalt mit 60 Kommunen und haben im Rahmen dieser Veranstaltung abgefragt mit Mentimeter, welche Herausforderungen sie denn im Bereich der Digitalisierung sehen. Und zwei dicke Worte kamen heraus in der Wort Wolke. Das war Standardisierung und Verbindlichkeit, also Standards zu schaffen. Das geht ja auch. Gilt ja auch für den IT Sicherheitsbereich. Und Verbindlichkeit heißt, diese auch wirklich durchzuziehen, auch zu nutzen, anzugehen und nicht zu sagen, man könnte eventuell oder wir entscheiden das selber drüber. Und ich glaube, das ist auch symptomatisch für die gesamte Lage der Digitalisierung in Deutschland, dass wir da eine gewisse Unverbindlichkeit nur an den Tag legen, auch auf den verschiedensten Ebenen. Naja, warten wir mal ab. Alle soll mal Vorreiter spielen und dann gucken wir mal und wenn es dann besser wird, machen wir es auch wenn es nicht besser wird. Lassen was. Und Standardisierung? Klar, immer ein Wort, was schon seit zehn Jahren genutzt wird. Aber in der Umsetzung relativ harmlos geblieben ist. Das einfach verbindlicher zu machen. Denn nur dann wird es gehen, wenn man sich auf eigentliche einheitliche Dinge einigen kann, die man dann auch umsetzt und weiterkommen kann. Das war jetzt meine Mitteilung, die ich noch mal hier zu Beginn unseres Calls gerne auch darstellen wollte. Okay, ja, wir hatten gerade schon gesprochen. Wir haben heute einen Gast, Frau Dr. Christiane Prokop-Scheer Sie ist Geschäftsführerin der Lokalprojekte, gemeinnützige Gesellschaft hier in Berlin. Webadresse www.lokalprojekte.de. Schön, dass Sie da sind, Frau Prokop-Scheer. Wir kennen uns auch von verschiedenen Projekten, die wir gemeinsam auch angegangen sind. Und ich freue mich heute, dass wir ein Thema haben, was auch sehr stark in diesen Bereich der Digitalisierung fällt. Aber nicht nur. Sondern auch um die Gesamtentwicklung im kommunalen Bereich. Gerade was neue Aufgaben, Integrationsaufgaben usw. betreffen.

Ja, die erste Frage Sie werben damit auf Ihrer Page. Wir bringen Macherinnen und aus Wirtschaft und Gesellschaft mit Kommunen und Behörden zusammen. Das ist ja zunächst mal so ein allgemeiner Slogan, was? Was meinen Sie denn damit konkret

PROKOP-SCHEER 4:46

Ja, vielen Dank erst mal für die Einleitung und auch die Einladung zum Podcast. Ich freue mich sehr, dass ich hier bin. Das ist tatsächlich nicht nur ein Slogan, sondern das ist tatsächlich auch die Beschreibung dessen, was wir tun. Und zwar bringen wir diese Macher:innen, wie wir sie nennen. Das sind einfach Menschen, die aus Wirtschaft oder Zivilgesellschaft Wissen erworben haben, Expertise haben und die sie dort in Kommunen in Form von Projekten einbringen. Das heißt, wir begleiten die Projekte, wir finden die Leute, die in den Projekten, in den Kommunen gemeinsam halt. Herausforderungen, die vor Ort vorliegen, lösen.

Lobeck 5:29

Und das heißt, wie Sie sind, sozusagen die Matching Agentur, sage ich mal von vorn. Herausforderung auf der kommunalen Seite und denen, die die Lösung anbieten können.

PROKOP-SCHEER 5:40

Genau. Also wir manchmal, da habe ich das Gefühl, wir machen drei Sachen. Also einmal ist es tatsächlich das Matching. Das ist tatsächlich die geeignete Person zu finden für das vorliegende Projekt, also für die Herausforderung, die zu lösen ist. Und wir finden diese Personen vor Ort deswegen auch lokal Projekte, also wir. Wir suchen die immer ganz frisch, also für das Projekt wirklich die passende Person. Und das ist eine Sache. Die zweite Sache ist, dass wir aber auch die Projekte begleiten. Also wir setzen gemeinsam eine Projekt Skizze auf, wir machen das Monitoring, wir sind als Buddies auch die ganze Zeit verfügbar. Sprich sagen wir mal, es ist ein Projekt, das sechs Monate dauert und vielleicht auch recht ambitioniert ist, weil ich möglicherweise eine App erweitern möchte. In meiner Stadt. Und da sind wir einfach da zu schauen sind alle Türen geöffnet. Es gibt einen Paten, eine Paten in der Verwaltung und wir begleiten dieses Team aus Pate und Macherinnen und schauen Klappt das alles? Gibt es irgendwo Hürden? Braucht es noch Ressourcen? Also es ist mehr als Monitoring. Ist es wirklich eine Unterstützung? Eine Begleitung führt? Führt die Person sich auch wohl. Es ist auch nicht so leicht, in sechs Monaten Fuß zu fassen und direkt schon wirksam zu werden.

Wir haben da einfach oftmals auch nicht viel Zeit, dass man erst mal drei Monate ankommt, sondern es ist direkt loslegen. Das heißt, dafür sorgen wir für diesen Rahmen. Und die dritte Sache ist, die wir anbieten Das ist tatsächlich noch Bildung. Man lernt natürlich Während des Projekts lernen die Personen, die von außen kommen, Lernen, Verwaltung kennen, von innen. Und gleichzeitig ist es aber auch so, dass wir eben diesen ja Kultur Clash, der da mitunter entstehen kann, eben auch abmildern. Wir nehmen da gern eine Haltung ein von Verwaltung ist aus guten Gründen so wie sie ist, manchmal auch aus nicht so guten. Aber sieht es aus? Auf jeden Fall aus Gründen. So, und ich bin immer ein großer Freund davon zu verstehen. Was sind es denn für Gründe? Warum ist denn Verwaltung jetzt gerade vielleicht so über bürokratisiert? Oder warum verhalten sich Verwaltungsmitarbeiter so? Was eben häufig auch nicht gut verstanden wird von Menschen, die fern von Verwaltung sind und da ja manchmal ein bisschen Übersetzungsleistung und halt aber auch die Übersetzungsleistung zurück, dass die Menschen, die in der Verwaltung diese Projekte mit ja vielleicht davon betroffen sind oder mit umsetzen, dass die eben auch damit umgehen können. Was bringt denn jetzt diese Person, die da vielleicht mit sehr agilen Methoden und fancy Abkürzungen vielleicht jongliert? Das eben genauso verdaut, nutzbar zu machen und zu sagen okay, und wie übersetze ich das jetzt in die Verwaltungsprozesse und -Strukturen? Also eigentlich drei Sachen. Es ist wirklich Matching Projekt Begleitung und die Bildung drumrum.

HABBEL 8:40

Das ist ja ein sehr interessanter Ansatz. Ich bin mal gespannt auch auf die Erfahrungen, die Sie vielleicht bei uns auch noch mitteilen werden. Aber vorab wir mal Wie ist denn diese Gesellschaft entstanden? Wer war der Ideengeber? Was waren die Beweggründe? Vielleicht können Sie da ein paar Sätze zu sagen.

PROKOP-SCHEER 8:56

Ja, sehr, sehr gerne. Also lokalprojekte hat selbst auch eine sehr spannende Entstehungsgeschichte. Ist eigentlich aus einer Open Social Innovation entstanden. Beim Hackathon Update Deutschland, initiiert von Projekt Together, unter der Schirmherrschaft des Bundeskanzleramtes, also tatsächlich auch auf einen Impuls des Staates hin. Bei diesem Hackathon hat sich im Grunde das Gründungsteam so plus -10 Personen getroffen. Aus Wissenschaft, aus der Wirtschaft, aus der Zivilgesellschaft, teils aus dem öffentlichen Dienst und sich überlegt. Und zwar die Frage, die im Raum stand Wie bringe ich denn eigentlich digital affine Personen in die Kommunalverwaltung? Wie schaffe ich das? Ich werbe Wir brauchen die und dieses Team hat sich da rum gefunden, es auch nur weitergekommen und hat tatsächlich Also der Hackathon war im März 20 21 und ein halbes Jahr später war klar Hey, wir haben ein wirklich gutes Konzept geschaffen. Und dann haben sich der Herr Florian Kappeler und Jörg Reinhold entschlossen, zwei aus dem Team zu sagen Wir machen hier Nägel mit Köpfen, gründen gGmbH und gießen das in eine Form, mit der wir jetzt auch tatsächlich wirksam werden können und nicht nur was Schönes aufs Papier geschrieben haben, was ein schlaues Konzept ist, sondern wir machen jetzt auch es wurde direkt auch pilotiert im Ende des Jahres 20 21 als Pilotprojekt angelaufen und das war auch direkt sehr erfolgreich. Kann ich, soll ich, soll ich da direkt weiter machen?

Lobeck 10:30

Ja, machen Sie gerne direkt weiter.

HABBEL 10:30

vielleicht können Sie noch. Vielleicht können Sie noch erzählen auch das zu den Gründern oder zu den Unterstützern sage ich mal ein Bürgermeister zählt, der sich da sehr engagiert hat und damit auch deutlich macht, dass es sich hier um ein Gemeinschaftsprojekt handelt. Auf der einen Seite aus dem öffentlichen Sektor, auf der anderen Seite aus der Zivilgesellschaft und der Wirtschaft im weitesten Sinne. Und sie sozusagen auch diesen Bereich miteinander verbinden. Es ist interessant zu erfahren, was das sie bedeutet hat, dass ein solcher Bürgermeister mit dabei war und wie ihn das den Spirit noch vergrößert hat.

PROKOP-SCHEER 11:08

das stimmt, das sollte ich nicht unterschlagen. Also diese Initiative funktionierte einfach so, ich meine, es funktionierte. Hackathon Es gibt halt Anlässe, Problemstellungen, die dort gestellt werden. Und Alexander Hacke, der Bürgermeister der Stadt Eschwege in Hessen, hat gemeinsam mit seiner Personalleiterin Andrea Müller Brandl diese Fragestellung halt in den Hackathon hineingegeben. Und das erweist sich halt als drängendes Problem. Eschwege ist eine mittelgroße Stadt im ländlichen Raum und da drängt sich natürlich die Frage auf Ja, Mensch, wenn wir Digitalisierung machen wollen, wir sollen das hier machen, wir brauchen digital auf eine Person. Also es ist tatsächlich, und das ist auch Kern von lokalprojekte, dass wir Probleme orientiert, klingt immer ein bisschen doof, aber Herausforderung orientiert arbeiten und schauen, was ist dann ein echtes Problem, das es vor Ort gibt und wie kann ich das lösen? Und genau auf dieser Vision basiert halt lokalprojekte. Das Was ist denn die kommunale Herausforderung tatsächlich? Und dieser Spirit, der trägt uns. Es ist natürlich der Gründungsvater ist immer noch eng mit dabei. Es ist nach wie vor unser Sound Board und wir koppeln uns rück und schauen. Sind wir noch auf dem richtigen Weg? Sind wir noch an den Themen gut dran? Und Eschwege hat dann auch als Pilot Kommune zur Verfügung gestanden. Konsequenterweise und wo das Konzept einfach ausprobiert und direkt weiterentwickelt wurde, was natürlich es ist fundamental wichtig. Also vom Papier, von der hübschen Idee hinkommen ins Handeln, ist einfach der notwendigste Schritt, um überhaupt irgendwas ins Machen zu bringen. Und von daher war das essenziell. Diese Zusammenarbeit.

Lobeck 12:57

Da Sie noch dabei sind, war es ja offensichtlich auch nicht ganz so schlecht, dieses Pilotprojekt. Mich würde noch interessieren.

Ja, also wie? Wie kann ich mir es jetzt praktisch vorstellen? Sie haben es schon geschildert. Wie ist der Ablauf oder wie oder wie ein potenzieller Ablauf ist. Man findet jemanden und dann kommen die zusammen und sie begleiten die das auch alles sich gut miteinander verstehen und es auch funktioniert. Und auch vorher machen sie schon viel Beratungsleistung wahrscheinlich und schauen, wie das geht. Wer bezahlt den ganzen Spaß? Wisse die eine Frage, weil ich vermute, es ist viel Aufwand, was Sie da beschreiben, um die zusammenzubekommen. Das wird mich interessieren. Und vielleicht erzählen Sie auch noch bei dem Projekt von Eschwege Herrn Heppner hatten wir auch schon mal hier im Podcast, da hat er das nur angedeutet. Das war, glaube ich, noch ganz zu Anfang.

Ja, wie ist es? Wie hat es denn geklappt? Also wie, wie hat es geklappt und wie funktioniert die? Wie wird es finanziert? Das sind die beiden Dinge, die mich interessieren.

PROKOP-SCHEER 13:53

Genau. Also vom Grundkonzept her bezahlt es die Kommune.

Also das ist jetzt erst mal die STANDARD Idee. Und insofern, ja, das ist schon alles recht aufwendig, aber trotzdem schauen wir immer, dass es in einem Rahmen bleibt und vielleicht, was ich, was vielleicht noch nicht richtig klar geworden ist, diese Macher, in die wir finden, die wir haben, die Möglichkeit, die bei uns anzustellen und im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung vom Halt an die Kommune zu überlassen. Sprich aus den Kosten werden Sachkosten und nicht mehr Personal Mittel. Ja, das kann natürlich da ein nettes Argument sein, falls eine Stelle vor Ort vorliegt, kann man die natürlich besetzen. So, das ist kein Problem, da sind wir flexibel. Aber wir können mit diesem Mechanismus arbeiten. Sprich die Personalkosten stehen da natürlich auf unserer Rechnung, weswegen die dann halt natürlich auch etwas größer ist, weil wir die Leute natürlich auch vernünftig bezahlen entsprechend die, die machen das genauso. Also das ist das ist quasi die die Grundidee. Wir sind jetzt seit März letzten Jahres 2023 in der sehr komfortablen Lage, dass die Robert Bosch Stiftung tatsächlich erkannt hat, welches Potenzial in diesem Konzept, in diesem Werkzeug, was wir damit lokal Projekte haben, liegt und sich dafür entschieden hat, uns zu fördern und zwar fünf und fünf Projekte finanzieren. Und wir sind jetzt ja Februar 2024, kurz vor Abschluss. Die Projekte laufen bis Ende März 2024 und insofern waren da fünf Städte und Landkreise Gemeinden in Deutschland in der in der Lage, halt lokale Projekt für lau zu bekommen. Wir hatten tatsächlich haben wir auch gerade auch die Helmut Schmidt Universität in Hamburg ist auch auf uns aufmerksam geworden und hat gesagt Mensch, uns interessiert das Wie, wie man mit so einem innovativen Ansatz vielleicht Digitalisierung in einem Bereich in dem Bereich Soziales voranbringen kann und hat sich jetzt auch entschieden, uns in so ein Förderprogramm mit reinzunehmen, wo wir wieder drei Kommunen gewinnen konnten, die da mitmachen. Also tatsächlich haben wir daher beides. Und ja, das ist, was wir grad anbieten können.

HABBEL 16:15

wir kommen ja gleich noch mal zu den Projekten auch auch die fünf Kommunen, die sie gerade genannt haben, was Integration betrifft. Aber vorab noch mal die Frage zum grundsätzlichen Ablauf auch und wenn ich mal die Verwaltung mit einem Körper vergleiche, dann haben wir es mit einer Art Organtransplantation zu tun und da erkennen wir, dass bestimmte Organe abgestoßen werden und andere werden angenommen. Wie ist denn das in der Verwaltung? Gibt es da auch Vorbehalte oder kommen so junge Leute von außen, die alles besser wissen? Und die, die steuern uns eigentlich zu viel? Oder ist es so? Das Gegenteil man sich freut agile neue Ansätze mit zu erleben, mitzubekommen und ich sage mal so ein bisschen die Verwaltung in Anführungsstriche aufgemischt wird. Das ist ja auch so, wäre ja auch für die Führungsebene vielleicht interessanter Einstieg. Haben Sie da Erfahrungen wie beide Richtungen da die Tendenzen laufen,

PROKOP-SCHEER 17:09

Ja, beides. Also natürlich. Also ist ja eine Idee auch von lokal Projekte, nicht nur das Projekt umzusetzen, irgendeine Lösung zu erschaffen, sondern gleichzeitig eben auch neue Arbeitsmethoden und Ideen reinzubringen. Und selbstverständlich irritiert das eine Organisation. Also das ist, das ist halt das Wesen von Innovation. Das ist irgendwie irritierend im alten System und kann entsprechende Immunreaktion hervorrufen, hervorrufen. Um im Bild zu bleiben mit der Organtransplantation. Das ist das gibt es beides. Und da sehen wir halt auch eben die Stärke von lokalprojekte, dass wir eben als Buddys immer noch ein bisschen außen bleiben und Blick drauf halten können und sagen können Mensch, sind jetzt auch alle Abteilungen wirklich mit am Tisch gewesen, Sind die alle mit dabei? Und so ein bisschen das mit zu moderieren und den Blick drauf zu halten und nicht einfach nur jemanden, der 100 % an und Power ist rein zu schicken und dort wie wild alles rumzureißen. Weil das ist halt auch selten sinnvoll. Ja, das sieht man ja bei diesem Phänomen. Da halte ich viel davon, erst mal schlau zu schauen, was ist da, was ist funktional, was gilt es zu erhalten, was ist notwendig und diese da diesen übermäßigen Schwung rauszunehmen, der auch entstehen kann, wenn man hochmotivierte Leute da hat. Da sehe ich schon auch unsere Aufgabe und dann liegt es schlichtweg in der Natur des Projektes, was man macht. Also wir haben jetzt Projekte, wo einfach alle nur groß begeistert sind seit fünf Monaten. Da gibt es quasi keine Irritationen und andere, wo es natürlich mal auch mal Rückfragen gibt und ein bisschen knirscht wie in würde ich sagen jedem Projekt, dass verschiedene Bereiche einer Organisation an fest oder auch latent verändert

Lobeck 19:01

Ich habe jetzt natürlich mich etwas vorbereitet und auf ihrer Webseite mal geschaut, was sie da so schreiben. Und was mich jetzt gerade spontan interessiert ist sie Da sind ja jetzt drei Projekt Stellen sind direkt auf ihrer Homepage zu sehen, also auf der ersten Seite gestaltet die papierlose Sozialverwaltung im Kyffhäuser Kreis Entwickler ein Bürger orientiertes Digitalisierung Konzept im Rheingau Taunus Kreis und leitet das vielfältige Projekt Digitalisierung Weiterdenken im Main Kinzig Kreis. Also drei verschiedene Projekte, eins in Thüringen und zwei in Hessen. Und jetzt habe ich das vorhin war ich nicht sicher, ob ich’s richtig verstanden habe. Sie sagen, Sie lösen das vor Ort. Das heißt, muss ich jetzt aus Hessen kommen, um in Hessen das zu machen oder gar noch aus Gelnhausen, um in Gelnhausen das zu tun? Oder könnte ich jetzt auch sagen, wenn ich das mit brächte und das könnte, kann ich auch sagen. Frau Prokop. Scheer Ich bewerbe mich mal bei Ihnen,

PROKOP-SCHEER 19:57

haben. Also in der idealen Welt kommen Sie aus Gelnhausen oder haben da irgendwie Ihre Wurzeln. Und wir haben auch manchmal Situationen, dass Menschen sagen Ja, Mensch, jetzt sind meine Eltern alt. Es wär ganz schön, mal wieder ein halbes Jahr nördlich davon zu Haus, zu ihrer Heimatorte zu arbeiten. Das gibt es. Wir sind da jetzt aber auch nicht pingelig. Wenn ich jetzt einen Kandidaten habe, der wirklich sagt so Mensch, Stadt und der 100 % passt und wir sagen, das ist genau die Expertise, die wird er brauchen. Da werde ich nicht sagen Mensch, du wohnst 120 Kilometer zu weit weg, das geht nicht. Ja, in einer idealen Welt ist es jemand, der die Gegend kennt, der den Ort kennen, der vielleicht einfach auch einfach diese Verbindung auch hat zu dem Ort und in seine eigene Kommunalverwaltung reinschaut. Das ist dann quasi das ist der ideale Weg, dass das so klappt.

Lobeck 20:51

und dann funktioniert natürlich auch das Vernetzen vor Ort besser. Das ist ja der Hintergrund, denke ich, dass Sie dann auch sagen okay, wir kriegen diese verschiedenen Welten eben auch vor Ort miteinander besser verbunden, dann sind das Multiplikatoren untereinander, die sich besser verstehen nachher. Das ist ja sozusagen nicht wirklich nur das Projekt bewältigt, was ein Punkt ist, sondern dieser Mehrwert entsteht dann ja dadurch. So würde ich es jetzt verstehen.

PROKOP-SCHEER 21:12

Ja, ich sage auch immer die die Kirsche auf der Sahne Haube auf der Torte ist dann, wenn diese Personen, die wir in die Verwaltung bringen, danach auch da bleiben. Das ist ihr Ideal. Ganz idealerweise kann das nämlich auch noch passieren. Und dann lösen wir eben Fachkräftemangel, nicht nur temporär. Für das Projekt, sondern tatsächlich auch langfristig. Und so viel möchte ich vorgreifen In Eschwege hat das damals direkt im Piloten auch funktioniert, dass wir eine sehr erfahrene Programmiererin vor Ort gefunden haben mit 25 Jahre Erfahrung der Prozessoptimierung und Automatisierung und das Pilotprojekt war halt die Einführung der vier Akte bzw. die Vorbereitung erst mal in diesen sechs Monaten. Und ihr hat es da so gut gefallen, dass sie gesagt hat Mensch, da bleib ich doch und sie ist jetzt dort. Digitalisierung Beauftragte Und just zwei Jahre später haben sie auch komplett die Verwaltung papierlos gemacht. Also das war tatsächlich da sehr, sehr erfolgreich und das kann dann auch noch passieren. Und das passiert natürlich eher, wenn das mein Heimatort ist, wo ich sowieso schon an.

HABBEL 22:20

Ich habe sie vor einem Vierteljahr mal interviewt und da hat sie mir erzählt, sie hätte einen totalen Schock erlebt, weil sie aus der Wirtschaft kam, wo die Dinge viel stringenter, klarer und schneller laufen, und wäre dann auf diese Verwaltungspraxis gestoßen. Aber sie hat es geschafft, dann auch Ideen, die sie hat, mit einzubinden in die Verwaltung, die Abläufe auch zu optimieren. Das hat andere wieder erfreut. Also es war nicht nur Widerstand und Gegenwind da, sondern auch Rückenwind. Und dadurch wurde die ganze Sache spannend. Und in der Tat hat Alexander etwa als Bürgermeister auch ohne entsprechende Unterstützung gegeben. Und sie ist heute in der Tat da. Eine der zentralen Personen in Sachen Innovation und Modernisierung ist die Verwaltung. Also ein super Beispiel, was vielleicht auch in anderen Sektoren Schule machen sollte.

Es hatten sie ja auch eben schon angesprochen. Robert Bosch Stiftung unterstützte ein Projekt aus dem Programm Integration Macherinnen Integration durch Zusammenarbeit. Und dort sind fünf Kommunen ja ausgewählt worden, die jeweils auch dann mit Personen ihre Projekte begonnen haben, die sie auch vermittelt haben. Wir hatten gerade erwähnt, Frau Prokop sehr, dass Sie da kurz vor dem Abschluss stehen. Dieser fünf Aktivitäten. Glaube, dass Sie doch aus dem Nähkästchen heute schon hier, was denn so dabei rauskommt und wo die Essentials liegen, die wieder entfernt sind.

PROKOP-SCHEER 23:47

Ja, sehr, sehr gerne. Also wir sind sehr, sehr glücklich, dass wir jetzt tatsächlich diese fünf Projekte auch bis hierhin sehr erfolgreich getragen haben. Und die werden auch noch bis zu Ende erfolgreich funktionieren, was auch nicht selbstverständlich ist in so einer, in so einer Konstellation. Also was wir, was wir haben, um so ein bisschen so ein Bild rüber zu geben, das ist wirklich deutschlandweit verteilt. Wir sind in Stralsund, im Burgenlandkreis, in Süd Sachsen Anhalt, in Nordsachsen, in Torgau, in Kalletal in Nordrheinwestfalen und in der Stadt Pforzheim in Baden Württemberg aktiv. Das heißt, das ist wirklich weit, weit gestreut und es hat zwar den Anker Integrationsarbeit, dennoch sind die Projekte sehr unterschiedlich und das ist dem Umstand geschuldet, dass wir gesagt haben wenn schickt uns eure Probleme und wir schauen, dass es. Wir müssen ja auch immer gucken, dass unsere Lösung passt, dass wir sagen und das ist ein Problem, das a in der digitalen Lösung lösbar ist und b auch in sechs Monaten.

So, und da haben wir fünf ganz zauberhafte Projekte gefunden, sehr engagierte Menschen, und da haben wir beispielsweise so etwas wie eine digitale Stadtkarte zu entwickeln, wo eben entsprechend die Einrichtungen, die man als geflüchtete Person oder als Migrantin braucht, im Ort einfach finde. Auch visuell, sprich Sprachbarriere ist ein großes Ding, da eben drüber zu gehen mit Ich habe das visuell aufbereitet. Ich habe es außerdem in allen möglichen Sprachen da, das haben wir im Grunde in Stralsund und auch Torgau, dass die einfach ihre, ja die Webpräsenz einfach schlauer aufbauen als schaue. Hier sind alle Ämter nach alphabetischer Reihenfolge. Ja, was nicht zwingend immer jedem weiterbringt. So und im Burgenlandkreis sehr spannend in der Migrations Agentur. Da gab es schon und gibt es ein sehr aktives Netzwerk von Menschen, die mit Integrationsarbeit zu tun haben. Ja, das sind Behörden, das sind Vereine, das sind Menschen vor Ort, die sich engagieren. Die sind Sprachmittler. Alles Mögliche. Und was die brauchen, ist schlichtweg eine Community Plattform, wo sie sich besser austauschen können, wo sie Wissen behalten können. Und dann haben wir da eine Community Plattform gebaut. Die ist auch schon gelaufen, tatsächlich im Januar und nutzen das fleißig. Erste Jobs sind vermittelt worden und Ähnliches. Also ganz, ganz wunderbar.

In Pforzheim kann ich vielleicht was dazu sagen. Da ging es darum, wirklich die Arbeit im Amt für Migration und Flüchtlinge zu verbessern. Da haben wir eben so ein Doppel Problem von Fachkräftemangel in der Verwaltung, auch in Onboarding. Das muss viel leichter gehen, um die Menschen, die sowieso schon dort arbeiten, auch noch zu entlasten. Und das geht idealerweise damit, indem ich meine Prozesse einmal sauber dokumentiert habe, wo ich mich eben auch selber anbohren kann und selber nochmal nachschlagen kann. Ist ja auch eine Art Wissensbasis. Das sind wir da am Aufbauen. Das ist eine sehr ambitionierte Aufgabe, aber die wird auch funktionieren. Also die Prozesse in dem Amt sind Tatsächlich werden bis Ende März alle aufgenommen sein, dokumentiert im Picture und zugänglich für alle neun und in Kalletal. Kalletal hat selbst mit Solingen zusammen so eine Stadt App entwickelt. Und was wir da schaffen wollten und was der Wunsch der Verwaltung war es so ein on Boarding Portal wieder mit diesem Gedanken von wie findet eine Person, die hier ganz neu ist, vielleicht die Sprache auch noch gar nicht kann? Wie findet die denn jetzt all die Ämter, die Ärzte, Kinderbetreuung und alles was man braucht? Wie finde ich das einfach? Und da haben wir uns für eine Ablösung entschieden, weil das eben in diese App integriert wird. Und da haben wir eine TO Designerin gefunden, die das wirklich sehr zauberhaft aufbereitet hat und die sind derzeit am Programmieren. Also das wird im März tatsächlich vermutlich auch online gehen. Genau diese Plattform, die im mit Terminvereinbarung mit welche Dokumente soll ich eigentlich mitbringen? Wo muss ich hingehen? Ich kann direkten Routenplaner anklicken, die einfach sehr sehr viel was sonst? Und das gilt so gut wie für alle Projekte, was sonst als Telefonanruf oder Email auf dem Schreibtisch der Sachbearbeiter landet. Wo muss ich denn hin? Was muss ich denn mitbringen? Oh, ich habe fünf Dinge vergessen. Wusste ich nicht, dass ich all das vorwegnehmen, standardisieren, aufschreibe, damit Menschen auf allen Seiten, dass des Prozesses gut informiert sind. Und das sind, das ist eigentlich so das Highlight, dass wir jetzt überall sehen, so Mensch, Information ist viel leichter zugänglich, Sprach barrierefrei und teilweise auch wirklich sehr viel schöner als ich schon ohne Eitelkeit sagen,

Lobeck 28:33

ja, das klingt finde ich, erst mal alles wunderbar. Gibt es diese Angebote, die Sie dann erstellen? Könnte jetzt eine andere Kommune auch sagen Und das ist jetzt, vielleicht muss ich es anpassen, aber es ist eigentlich genau das, was ich auch brauche. Kann man dann auch sozusagen zu Ihnen oder zu der Kommune oder wie auch immer kommen und sagen Können wir das nicht teilen, sozusagen. Dieses Wissen

PROKOP-SCHEER 28:57

dass es ausdrücklich gewünscht und gewollt, explizit auch von dem Förderer von der Robert Bosch Stiftung. Alles was wir gemacht haben, ist mit Open Source Code und alle Lösungen. Und da sind wir jetzt auch dabei in den in der Schlussphase der Projekte der Dokumentation aufzusetzen, so dass die Nachnutzung in der Behörde oder eben auch für jemand anders einfacher wird. Mit Erklärvideos mit Wie mache ich es eigentlich? Wie komme ich eigentlich an meine Bürger? Wie befrage ich die und all dieses Schritte, die notwendig sind, sich so was zu bauen, sollen so einfach wie möglich auch an andere weitergegeben werden? Also das ist explizit genau der Wunsch, denn das ist ja bei all diesen Sachen so alle Kommunen haben diese Probleme. Es ist, 11.000 mal das gleiche.

HABBEL 29:45

Jetzt haben Sie gerade von Cradle to Cradle gesprochen, von der App, die quasi darlegt, welche Unterlagen ich brauche. Haben Sie nicht die Befürchtung, dass Sie von der KI gekillt werden in dem Sinne, dass Generative Language Modell Systeme das auch genauso gut können und in der Lage sind, auch solche Daten zusammenzustellen und dann dem Nachfrager entsprechende Information zu geben, dass sie durch diese Technologie überholt werden.

PROKOP-SCHEER 30:11

Ja, es ist ja auch die muss ich aufsetzen. Also ich kann ja nicht einfach eine KI kaufen und sagen, hier macht es jetzt für alle toll. Also so schlau sind die jetzt tatsächlich auch noch nicht nach meinem Kenntnisstand. Es geht ja rasant, aber tatsächlich habe ich insgesamt keine Sorge vor Technologie, wenn sie das Problem löst und wenn sie das besser löst als es jetzt gelöst ist, dann her damit. Also da bin ich, da bin ich ja ganz schmerzfrei. Aber meines Wissens gibt es noch keine KI, die …

… was ich auch manchmal sagen möchte, ist einfach dieses, was die Verwaltung braucht, was der Bürger braucht. Das muss ich die Leute fragen. Das weiß auch keine KI, die weiß nicht, was jemand zugewandert ist mit fünf Kindern in Kalletal rauf. Die weiß das auch nicht, was die Person in Berlin braucht oder in Köln. So Nee, also ich muss auch einmal die Leute fragen. Und auch Verwaltung ist ja nicht überall gleich Verwaltung. Ich muss auch fragen wie passt es zu deinem Prozess, zu deinem Fach Verfahren was? Wo laufen die Daten rein? Das muss ich einmal in echt fragen. Und ob ich dann eine KI aufsetze oder mir eine App bastele oder meine Webseite einfach nur schlauer mache. Da machen wir das so

HABBEL 31:22

Also wir werden da vielleicht noch einige Überraschungen überleben erleben, aber das ist jetzt auch nicht das Thema heute. Insofern ist es schon sehr gut, Was Sie gerade geschildert haben. Ist ja sehr umfänglich. Auch Michael hat ja eben schon darüber gesprochen, wie man das alles schafft, was da an qualitätsvollen Unterstützungsmaßnahmen gelaufen, wenn man das mal jetzt skalieren möchte auf verschiedene andere Einrichtungen Bzw. wir haben 11.000 Städte und Gemeinden in Deutschland und das gute System hier lässt sich nicht einfach mal so skalieren und dann ist es dann für alle nutzbar. Wir haben immerhin 1,2 Millionen Mitarbeiter in den Kommunalverwaltungen, 300.000 werden bis 2030 altersbedingt den Job verlassen. Also wir haben ein echtes Kräfte Mangel Problem ja auch. Und die Frage ist, kann man das, was sie machen, in irgendeiner Weise skalieren, um mehr zu erreichen? Oder welche Überlegungen haben Sie da?

PROKOP-SCHEER 32:18

Ja, da gibt es verschiedene Überlegungen. Also es ist ganz klar, dass diese sehr handverlesenen Projekte und Projekt Begleitung, wie wir sie jetzt machen, die können wir jetzt natürlich nicht ad hoc leisten. Für 11.000 Kommunen, das ist ganz klar. Was wir aber können, ist einfach Wissen darüber zu generieren. Was braucht es denn, um es selber zu machen? Die Lösungen herzustellen und sagen wir mal Altes lernen, was wir jetzt hatten für zum Beispiel die Community Plattform, das ist schon da, das muss nicht noch mal gemacht werden. Ich muss eben vielleicht nur Bedarfs Abgleich machen und es an die örtlichen Gegebenheiten anpassen. Das heißt der Bedarf wird immer geringer. Kannst du mal lesen und adaptieren an meine Bedingungen vor Ort muss ich sowieso alles so und das heißt, da wird der Aufwand kleiner. Wenn Sie skalieren sagen, können wir natürlich aus unserer Perspektive als noch recht junges Unternehmen, es darf man ja auch nicht vergessen auch sagen, dass es zum Beispiel einen Hebel gibt mit Ich finde drei Kommunen, die alle so eine Community Plattform aufbauen wollen. Da kann ich natürlich auch sagen Aha, ich habe hier einen Hebel, in dem ich sag Mensch, ich habe einen Macher, der das in den drei Kommunen zugleich betreut. Das ist jetzt dann halt das Es möglich, das können wir machen, das kann man organisieren, sprich, da habe ich schon mal einen kleinen Multiplikatoreffekt. Ich sage auch ehrlich lokalprojekte ist jetzt auch kein Allheilmittel für alle. Digitalisierung sorgen in Deutschland. Das werden wir auch nicht werden. Es ist schon sehr spezifisch auf Ich habe da ein Problem, das ich lösen kann mit Also wir können unsere Projekte bis zu 18 Monate durchführen. Das liegt an der an den an der Regelung für die Arbeitnehmerüberlassung. Sprich ich kann auch ein umfangreicheres Projekt lösen und mein Anspruch ist immer tätig dort tätig zu werden, wo wir auch die Lösung sind. Wo eben genau dieses Konzept Ich habe mal jemanden für ein halbes Jahr oder ein Jahr vor Ort, um genau das zu lösen, dass ich auch dort hätte. Ich werde und nicht alle Probleme werden genau auf dieses Konzept passen oder anderswo.

Lobeck 34:16

Aber das heißt, wenn ich jetzt Bürgermeister bin, dann kann ich bei Ihnen anrufen und sagen Ich habe hier genauso ein Problem, also von dem ich glaube, dass es so aussieht, wie es dazu passt. Und dann könnten wir quasi ins Geschäft kommen, oder wir könnten auch. Ich könnte auch sagen Könnten Sie mir mal erzählen, wie ich das bei mir so aufbaue, dass ich sozusagen so eine Organisation schaffe, die das tut, was sie tun. So,

PROKOP-SCHEER 34:42

Ja, also wenn ich jetzt natürlich Bürgermeisterin bin in einem Ort und merke, ich habe hier ein Problem, dass gerade ich im Moment nicht lösen kann oder ich habe niemanden, der genau das lösen kann. Da möchte ich gerade als Beispiel die Stadt Patensohn, mit der wir auch gerade zusammenarbeiten, erwähnen. Die haben hatten einen Plan für ihre Energiewende, aber niemanden, der eine derartig vernetzte Aufgabe jetzt gerade so lösen kann. Und da sind wir jetzt im Augenblick dabei, das Projekt aufzusetzen. Der Prozess dahin ist, dass mich jemand anruft und sagt Mensch, ich habe da dies und jenes Problem, wie sieht das aus? Und wir uns dann erst mal in Ruhe hinsetzen und verstehen, was ist das Problem, was sind die Schritte? Also habe ich, habe ich ein Problem, das ich in sechs Monaten lösen kann? Was ist dafür nötig und wen brauche ich dafür? Gibt es die? Gibt es diese eine Person? Ist das eine Person? Und dann, wenn man das halbwegs zusammen haben und verstanden haben, dann geht es schon los. Also dass immer auch dann schnell bei der Sache,

Lobeck 35:41

und es ist auch möglich, dass ich sage also jetzt im Moment, wenn das jetzt so passt, ist alles für mich wunderbar als Bürgermeister. Wenn Sie mir jetzt aber sagen Ja, das ist schön, aber ich bin gerade hier mit meiner Arbeit, kann also sozusagen nicht. Ich kann Ihnen nicht helfen, Sie können mir auch mal wieder anrufen. Könnte ich dann mit Ihnen auch klären. Okay, wie kann ich so was, wie Sie es machen, auch bei mir installieren? Weil das war so ein bisschen ja die Frage, auch bei der Skalierung. Frage Kann man das duplizieren? Kann man das? Also müssen Sie gleich von Franchise reden. Aber sozusagen

PROKOP-SCHEER 36:13

ach, dass die Kommune selbst sich so was aufsetzt?

Lobeck 36:15

ja, vielleicht auch in Kooperation mit weil Sie nicht ich sitzt zum Beispiel gerade in Bonn, und hier gibt es auch große Player, die durchaus, glaube ich, in der Lage sind, solche Dinge zu bewegen, wenn die das für sinnvoll hielten. Und wenn die geschickte Anregungen bekämen, so könnte ich mir vorstellen

PROKOP-SCHEER 36:35

Hm, ja, also dazu muss ich sagen, dass dieses Gesamtpaket, was lokal Projekte hat, Projekt, Begleitung, eine Macherin finden, das Matching und die Bildung, dass ich das, um das so in der Art aufzubauen, also bedarf schon ein bisschen ein bisschen Arbeit, damit viele Leute wie Gehirnschmalz reingesteckt.

Ich kann natürlich immer sagen, und das ist einfach so, ich kann mir ja auch vielleicht für mein Problem ist die Lösung, Ich buche mir eine große Beratungsfirma. Was ich dann nicht habe, ist maßgeschneidert. Die Person, die bei mir von vor Ort kommt und vielleicht auch bleiben möchte. Was ich dann nicht habe, ist das das in der Verwaltung bleibt. Ich kann aber natürlich Probleme mit Beratungsfirmen lösen, ist überhaupt gar keine Frage. Das soll auch weiterhin bestehen bleiben. Wir haben ja nun Gott sei Dank genug Probleme, aber ich war gar keine so ja, aber jetzt so was aufzubauen, also beim Franchising sind wir im Augenblick noch nicht. Herr Lobeck. Aber wenn da jemand Interesse daran hat, sollen die mich gerne anrufen.

HABBEL 37:33

Es gibt ja ein ideales Momentum Ihrer Arbeit. Das haben Sie so en passant mal am Anfang des Gespräches schon erwähnt. Da geht es um die Kosten Zuordnung. Viele Förderprojekte oder Maßnahmen, auch die von dritter Seite finanziert werden, scheitern ja immer, weil die Verwaltung nicht das geeignete Personal bereitstellen kann. Und die meisten Diskussionen im Gemeinderat gibt es um Stellen und Personalkosten. Wir denn wieder eine Stelle einrichten? Wir haben ja schon so viele Leute und da ist man sehr zurückhaltend, weil in diesem Projekt hier ja eben keine reinen Personalkosten entstehen, sondern Sachkosten. Das heißt, die können durch ihr Verfahren die Aufwendungen, die quasi als Lohn gezahlt werden oder als Gehalt quasi so mit legal völlig legal etikettieren, dass es die Sachkosten sind. Und die werden aus dem Sachkosten Teil des Projektes oder von wo auch immer finanziert und nicht in die Personalkosten der Verwaltung ein. Ich finde das ist ein ganz spannendes Element. Ist Ihnen das auch aufgefallen, dass da durchaus die Neigung besteht? Oh, das könnten wir vielleicht dann doch machen, ohne jetzt, da diese Personaldebatten immer wieder führen zu müssen

PROKOP-SCHEER 38:47

Absolut. Also das ist, das ist ja exakt genau das schlaue was bin ich das lokalprojekt-Konzept selber so selber, so gerne sag ich wir müssen einfach und das ist auch was ich meinte. Ich muss mein System kennen, um es bedienen zu können. Das ist ja genau die Sache. Ich meine, der eine oder andere sagt manchmal am Geld liegt es nicht, dass es da und das genau zusammenzubringen, diese Ressourcen mit den Köpfen. Ja, da muss ich manchmal schlau sein. Und eine schlaue Art ist aus Personal, Mitteln und den Diskussionen um eine Stelle halt einfach Sachkosten zu machen. Zack. Und dann habe ich mein System so bespielt, dass alle glücklich sind und das Problem wird gelöst. Denn was eben häufig auch verloren geht, gerade im politischen Diskurs, ist eben Hey, es geht nicht darum, wer hier was macht oder wer hier irgendwie besser war, sondern dass wir es lösen und diese Wirkungsorientierung, die steht bei uns immer an allererster Stelle. Wir wollen das gelöst haben und nicht nur wir wollen das Geld ausgegeben haben. Na, das ist ja auch im Grunde ein Paradigmenwechsel in der Verwaltung zu sagen, ich gehe weg von Hey, ich hab doch 1 Million in Kitaplätze investiert, muss doch jetzt toll sein. Nee, die gehen alle nur bis 12:00. Brauche ich nicht. Ja, sondern das, dass wir wirklich sagen, was braucht es genau, und das machen wir dann möglich. Und natürlich, wenn ich Fördermittel rumliegen habe und niemanden habe, der es gerade machen kann, der es vielleicht auch wirklich schafft, das in einem halben Jahr durchzuziehen, weil das ist auch die nächste Sache, die man erst so mit der Zeit versteht ist ich habe hier ein Projektmitarbeiter, der 100 % nur für das Projekt arbeitet und nicht ein Projektmitarbeiter, der noch 15 andere Hot Topics auf dem Tisch hat. Das heißt, wir sind auch in der Lage, ganz am Anfang auch von Integrations-Macher:in oder häufig gesagt war in sechs – Häh? – in sechs Monaten wollt ihr so’n Prozess Management Ding aufbauen. Häh? Wir haben gesagt Ja, häh? wieso, wieso nicht? Und es funktioniert einfach, weil diese Person weiß, ich habe sechs Monate, weil alle drumrum wissen, wir haben jetzt hier eine Ressource, jemand, der frei ist, dem ich jeden Ball zuspielen kann, der das auch in sechs Monaten reißt und dann das auch, dann funktioniert das auch. Und das ist eine völlig andere Herangehensweise, als wenn ich einfach einen Mitarbeiter auch noch mit einem Projekt on top ja beglücken. So, und das ist ein weiteres Asset eigentlich das das da so mitschwingt, dass man auch nicht vergessen darf, Wir sind viel, viel schneller in der Projekt Umsetzung und wir haben ein fixes Ende, wo wir das Interesse haben, dass es funktioniert. Und das wirkt. Das wirkt tatsächlich auch nach innen ganz charmant, dass eben auf Mitarbeiter, die einfach damit dran hängen, merken So, Münster ist jetzt noch jemand von außen, hat da ein Interesse dran, dass es funktioniert. Und irgendwie gibt es einen anderen, einen anderen Impuls kann es auch noch nicht genau erklären, was funktioniert.

HABBEL 41:36

Wir haben das das Ende unserer unseres Gespräches und das spannende Gesprächs leider schon erreicht. Frau Prokop sehr. Ich muss also jetzt quasi zum Schluss kommen und das Schlusswort hat immer Michael, was hast du uns noch mitzugeben und noch zu sagen? Also zunächst mal von meiner Seite, auch von Prokop, sehr vielen Dank. Es war eine sehr spannende Darstellung auch und auch die Innovationskraft, die da drin steht, auch mit den sechs Monaten Projekte zu machen. Wir kennen das ja auch aus der Wirtschaft, wo eben solche Einheiten als Scrum Zeiten Element und Komponente genannt werden. Auch genutzt werden. Insofern ist es ja auch ein gutes Beispiel, wie man mit neuen Dingen auch in der Verwaltung Fuß fassen kann. Also vielen Dank von meiner Seite, Michael.

Lobeck 42:24

Ja, auch von meiner Seite ja, sagen Sie auch gerne noch was.

PROKOP-SCHEER 42:27

genau. Ja, ich sag auch noch mal vielen Dank für die Einladung und für die sehr spannenden Fragen zu Lokalprojekte. Vielen Dank, dass ich hier sein durfte.

Lobeck 42:34

Ja, ich fand es wirklich ein spannendes Projekt und finde es immer noch ein spannendes Projekt und wir sehen mal zu, dass wir das weiter im Blick behalten und gerne auch da einem Jahr oder wann auch immer noch mal drüber sprechen und schauen, wie es weitergegangen ist. Weil ich das wirklich ganz faszinierend finde. Eben weil es so viele Dinge so schön zusammenbringt. Also wo man denkt, aha, das ist gut zusammengedacht worden und hat viele, viele Aspekte, die, die gut zusammenpassen. Ja, als Ausblick habe ich eigentlich jetzt gar nichts Großartiges mehr. Schauen Sie auf die Webseite von lokalprojekte, Die machen Sie sich schlau und überlegen Sie, ob das auch was für Sie wäre.

Und ansonsten an die Hörerinnen und Hörer wie immer noch, wenn Sie noch Hinweise haben und Dinge denken, dass wir die mal in den Blick nehmen sollten. Eine Mail an info@habbelundlobeck.de erreicht uns beide und dann können wir darüber sprechen. Und ansonsten wünsche ich Ihnen einen wunderschönen Tag.

Basis-Transkript von hindenburg.com,
ca. 0:20 Std. nachbearbeitet (nur Rechtschreibprüfung und Eigennamen)